Hauskatzen und Reptilien
Hauskatzen - ein Alptraum für zahlreiche Reptilien
Viele einheimische Reptilienarten gehören ins Beutespektrum von Hauskatzen, und vor allem im Siedlungsgebiet tragen Hauskatzen mit Sicherheit dazu bei, dass gewisse Reptilienarten selten geworden oder ganz verschwunden sind. Besonders die Zauneidechse (Lacerta agilis) und die Blindschleiche (Anguis fragilis) leiden sehr stark unter der Hauskatze.
Der Jagdtrieb gehört zwar zum natürlichen Verhalten der Hauskatze, aber Hauskatzen sind nicht natürlicher Bestandteil der einheimischen Fauna oder des Ökosystems. Die enorm hohe Dichte an Hauskatzen in der Schweiz führt entsprechend zu einem völlig unnatürlichen Feinddruck, dem Reptilienarten kaum etwas entgegenzusetzen haben. Jährlich fallen in der Schweiz über eine halbe Million Amphibien und Reptilien Hauskatzen zum Opfer. Viele potenziell gute Reptilienlebensräume im Siedlungsbereich – darunter zahlreiche Naturgärten – bleiben deshalb unbesiedelt und verwaist.
Was kann man gegen Katzen im eigenen Naturgarten tun?
- Von der Anschaffung einer eigenen Hauskatze absehen. Wer einen naturnahen Garten pflegt und auf eine Besiedlung durch Eidechsen oder Blindschleichen hofft, sollte keine eigene Katze halten.
- Fremde Katzen aus dem Garten fernhalten. Eine Möglichkeit sind die inzwischen allgemein erhältlichen Ultraschallgeräte, die allerdings mit unterschiedlichem Erfolg eingesetzt werden. Gleiches gilt für Sprinkleranlagen, die über einen Bewegungsmelder aktiviert werden.
- Eidechsen schützen: Beliebte Sonnenplätze (Holzhaufen, Steinhaufen, Trockenmauer etc.) von Eidechsen mit trockenen, dornigen Ästen locker schützen, zum Beispiel mit Brombeerranken oder Berberitzen. Der Zugriff auf die Echse soll für die Katze erschwert werden, ohne aber die Besonnung der Kleinstruktur zu stark zu beeinträchtigen. Unschön, aber möglich, sind auch feine Maschendrahtgitter, die in einem Abstand von minimal etwa 30 cm über die Kleinstrukturen gelegt werden.
- Versteckangebot erhöhen: Je mehr hochwertige Verstecke den Eidechsen und Schleichen zur Verfügung stehen, desto kürzer sind die Fluchtdistanzen und desto grösser die Überlebenschancen. Steinhaufen, Holzhaufen, Trockenmauern etc. sollten möglichst zahlreich zur Verfügung stehen. Auch filzige Altgras- und Krautsäume dienen als Versteckmöglichkeit.