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Was kann ich für Reptilien tun?

Schutz und Förderung von Reptilien finden auf verschiedenen Ebenen statt, und es gibt auch für Privatpersonen zahlreiche Möglichkeiten, etwas Positives für diese Tiere zu tun. Beispielsweise können wir:

garten

Den eigenen Garten reptilienfreundlich gestalten

Siedlungen sind für Reptilien zwar nur bedingt als Lebensraum geeignet, da zahlreiche Gefahren wie Hauskatzen, Fallen (z.B. Schächte aller Art) oder ein hohes Verkehrsaufkommen drohen, aber in halbwegs naturnahen Gärten oder auf Grünflächen dennoch Strukturen und Flächen vorhanden sein können, die Reptilien eine Lebensgrundlage bieten.

Mit folgenden Massnahmen können wir Reptilien im Siedlungsraum helfen: 

  • Den Garten naturnah gestalten und pflegen: Versteckmöglichkeiten wie Trockenmauern, Steinhaufen, Steinkörbe, Hecken, Holzstapel, Laub- und Asthaufen und Altgrassäume schaffen. Komposthaufen dienen Blindschleichen und Ringelnattern als Futter- respektive Eiablageplätze. Gartenteiche stellen ein interessantes Nahrungsangebot für Ringelnattern bereit. Detaillierte Informationen geben das Praxismerkblatt „Einheimische Reptilien fördern und schützen“ sowie die Praxismerkblätter Kleinstrukturen. Praxismerkblatt: Einheimische Reptilien fördern und schützen
    Praxismerkblätter Kleinstrukturen
     
  • Keller- und Lichtschächte, Treppenabgänge oder Entwässerungsanlagen sind oftmals Fallen für Kleintiere. Mit einfachen Massnahmen wie der Installation von Ausstiegshilfen oder dem Abdecken von Gitterrosten mit Fliegengitter oder feinem Lochblech können diese Gefahrenquellen eliminiert werden.
     
  • Hauskatzen erbeuten im und ums Siedlungsgebiet zahlreiche Reptilien und andere Kleintiere. Ein sehr hohes Versteckangebot und das lockere Auflegen von dornigen Zweigen wie Brombeerranken oder allenfalls grobmaschigem Metallgittter über die bekannten Sonnenplätze können das Problem etwas entschärfen. Wenn immer möglich selber keine Katze als Haustier halten. 
     Katzen und Reptilien
     
  • Verzicht auf Pflanzenschutzmittel aller Art und Schneckenkörner. Sie schädigen die Nahrungsgrundlage von Reptilien, namentlich Insekten, Spinnen, Würmer oder Schnecken.
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Die Wohngemeinde für den Schutz von Reptilien sensibilisieren

In der Gemeinde gibt es verschiedene Möglichkeiten, um Reptilien zu fördern:  

  • Kleinere oder grössere Lebensräume können neu geschaffen oder vernetzt werden, allenfalls in Zusammenarbeit lokalen Naturschutzvereinen, der Jägerschaft oder in grösseren Gemeinden mit deren Umweltfachstelle. Propagieren Sie auf Gemeindeebene die Neuschaffung von Kleinstrukturen wie Trockenmauern, Steinhaufen oder Holzhaufen an geeigneten Standorten, oder die Anlage von Hecken und reptilienfreundlichen Waldrändern.
    Detaillierte Informationen für Massnahmen finden Sie in den Praxismerkblättern.

    Praxismerkblatt: Einheimische Reptilien fördern und schützen
    Praxismerkblätter Kleinstrukturen
     
  • Öffentliche Grünflächen oder kommunale Schutzgebiete können naturnah gepflegt werden, indem beispielsweise Böschungen reptilienfreundlich gemäht werden oder grundsätzlich Altgrassäume und -inseln stehengelassen werden.
     
  • Machen Sie der Gemeinde ein kommunales Reptilieninventar schmackhaft! Detaillierte Inventare zeigen auf, wo welche Arten vorhanden sind und wie deren Lebensräume vergrössert, verbessert oder vernetzt werden können.
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Reptilienbeobachtungen melden

Haben Sie eine Zauneidechse oder eine Ringelnatter gesehen? Dann melden Sie uns bitte Ihre Beobachtungen, idealerweise mit Foto.

Der einfachste Weg dazu ist das Online-Portal Webfauna und seine Smartphone-App. Mit Hilfe Ihrer Meldungen können wir unser Bild vom Verbreitungsgebiet der heimischen Reptilienarten verbessern und vervollständigen, oder wir können Veränderungen im Verbreitungsareal erkennen. Auch Beobachtungen von häufigen Arten wie der Blindschleiche sind wichtig – jede Meldung ist willkommen!  

Beobachtung melden

Daten anfragen

monitoring

Freiwillige Mitarbeit bei einfachen Forschungsprojekten

In einigen Kantonen oder Regionen der Schweiz laufen zur Bestandskontrolle von gefährdeten Reptilienarten sogenannte Monitoring-Programme. Dabei werden von freiwilligen Mitarbeiter*innen potentielle, bekannte oder ehemalige Standorte mehrfach besucht und auf das Vorkommen der entsprechenden Art hin überprüft. Für die Mitarbeit in solchen Projekten sind in der Regel Grundkenntnisse in der Artbestimmung sowie über die Lebensweise der Tiere notwendig.

Wenn Sie Zeit und Lust haben, in einem solchen Projekt mitzuwirken, oder wenn Sie mehr über die laufenden Programme erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an die Regionalvertretung der karch  in Ihrem Kanton.  

Seit 2018 läuft ein Monitoring-Programm, mit dem Schwankungen im Bestand der Zaun- und Smaragdeidechse evaluiert werden. Mehr Informationen zu diesem Monitoring finden Sie hier:

Zaun- und Smaragdeidechsen-Monitoring

sensibilisierung

Kinder für Reptilien sensibilisieren

Reptilien gehören nach wie vor nicht zu den beliebtesten Tieren bei Teilen der Bevölkerung, und sie sind immer noch mit vielen Vorurteilen, Abscheu und Abneigung konfrontiert. Manche Menschen kämpfen mit unnötigen Ängsten, vor allem gegenüber Schlangen. Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung sind und bleiben daher wichtig, gerade bei Kindern.

Viele Reptilienarten sind gefährdet und bedürfen Schutz- und Fördermassnahmen, wenn sie in unserer Landschaft weiterhin verbreitet sein sollen. Die Lebensweise dieser Tiere ist äusserst spannend, die Vielfalt der besiedelten Lebensräume erstaunlich, und die Biologie der heimischen Reptilien kann und soll auch im Schulunterricht Platz haben.

spende

Reptilienförderprojekte finanziell unterstützen

Der von der karch ins Leben gerufene Jean-Claude Monney-Fonds unterstützt konkrete und praxisorientierte Projekte zur Förderung der heimischen Reptilienarten auf unkomplizierte Art mit finanziellen Beiträgen. Der Fonds wiederum wird ausschliesslich durch Spenden und Zuwendungen von Dritten gespiesen. Wir danken Ihnen im Namen der heimischen Reptilien sehr, wenn auch Sie den Fonds mit einem kleineren oder grösseren Beitrag mittragen – merci beaucoup!  

Alle Informationen zum Fonds finden Sie hier: Jean-Claude Monney Fonds

 

Elektronische Überweisung mit dem Vermerk « Jean-Claude Monney Fonds » an :

info fauna - karch
Avenue de Bellevaux 51
CH-2000 Neuchâtel

Postkonto: PC 20-9381-1

IBAN: CH20 0900 0000 2000 9381 1

BIC POFICHBEXXX

 

Wir danken Ihnen ganz herzlich für Ihre Unterstützung!

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Dokumente & Publikationen

Reptilienarten der Schweiz - Biologie der einheimischen Reptilienarten - Schutz und Förderung der einheimischen Reptilien - Umsetzung der Massnahmen

Autorenkollektiv info fauna (karch) 2012: Praxismerkblatt Einheimische Reptilien schützen und fördern. infofauna (karch) Centre national de données et d'informations sur la faune de Suisse.