Direkt zum Inhalt

Was kann ich gegen überfahrene Amphibien tun?

Die meisten Amphibien überwintern an Land und wandern im zeitigen Frühjahr zu ihren Laichgewässern. Wenn sie dabei eine Strasse überqueren müssen, werden leider zahlreiche Tiere überfahren. Um dieses Tierleid zu reduzieren, können Sie bei einer existierenden Rettungsaktion mithelfen, oder bei ungeschützten Wanderrouten eine Abklärung von Schutzmassnahmen anregen. 

mitarbeit

Mitarbeit an einem Amphibienzaun

Einige solcher kritischen Amphibien-Wanderrouten sind bei der Gemeinde und den Anwohnern bereits bekannt und es wurden Massnahmen ergriffen, um die Amphibien vor dem Verkehrstod zu schützen. Diese Schutzmassnahmen können temporär (z.B. temporär aufgestellte Amphibienzäune, Sperrung von Strassen für den Verkehr während der Wanderung) oder dauerhaft (wie z.B. der Bau von Kleintierunterführungen) sein.

Bekannte Orte, an denen es zu Konflikten zwischen Strassenverkehr und Amphibien kommt, sind in unserer Datenbank Amphibienwanderung verzeichnet. Wenn Sie an einem temporären Amphibienzaun mithelfen möchten, können Sie sich direkt bei der in der Datenbank angegebenen Kontaktperson von einem Standort in Ihrer Nähe melden.

Nächsten Amphibienzaun finden

 

Amphibienzaun entlang einer Strasse

Das Aufstellen von Amphibienzäunen verhindert, dass Amphibien dem Strassentod zum Opfer fallen (© Irina Bregenzer)

Amphibien im Fangeimer und Amphibienzaun

Diese Amphibien im Eimer werden von HelferInnen sicher auf die andere Strassenseite gebracht (© Irina Bregenzer)

 

neue_wanderroute

Aufgleisen von Massnahmen an ungeschützten Wanderrouten

Wenn Ihnen eine vor dem Verkehr noch nicht geschützte Wanderroute bekannt ist (s. auch Datenbank Amphibienwanderung), erkundigen Sie sich bei der zuständigen Gemeinde oder dem regionalen Vertreter der Amphibienberatungsstelle (karch), ob bereits Massnahmen vorgesehen sind. Wenn nicht, muss der Standort gemeinsam mit Vertretern der zuständigen Behörde (Gemeinde, Kanton)  und einer Amphibienfachperson abgeklärt werden, was oftmals auf Initiative von Anwohnern oder Amphibienschützern geschieht.

Es wird zusammen entschieden, welche Massnahmen für diesen Standort sinnvoll sind. Als erste Massnahme wird oft ein provisorischer Amphibienzaun gestellt und die Tiere während der Wandersaison von einer Seite der Strasse auf die andere transportiert. Bei dieser Gelegenheit werden weitere Erkenntnisse zur Anzahl wandernder Tiere, zur genauen Zugroute und dem vorhandenen Artenspektrum etc. gewonnen.

Die Betreuung des temporären Amphibienzaunes erfolgt häufig auf freiwilliger Basis und kann zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Anwohnern, Schulklassen, lokalen Naturschutzvereinen etc. durchgeführt werden. Diese anhand des Amphibienzaunes gewonnenen Daten bilden anschliessend die (Entscheidungs-)Grundlage für längerfristige Massnahmen, z.B. für den Einbau von amphibienfreundlichen Kleintierunterführungen. 

Weitere Informationen zur Organisation eines Amphibienzaunes sowie Protokolle zur Erfassung der Amphibien finden Sie auf folgender Seite:

Ausführliche, weiterführende Fachinformationen zu dieser Thematik finden Sie hier: 

  • Schutzmassnahmen für Amphibien an Verkehrswegen
    Erläuterung Konflikt Amphibien und Verkehr, Vorgehen wie eine Zugstelle abgeklärt wird, Übersicht der verschiedenen Schutzmassnahmen an Strassen und Bahnen, Erfolgskontrolle, Fachliteratur