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Beurteilung des Gefährdungsstatus in der Schweiz
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Aktualisierung der Roten Liste der Tagfalter und Widderchen der Schweiz

Aktuell
Adscita dujardini: bläulich-grün schimmernder Falter

Adscita dujardini ist eine sehr unauffällige Widderchenart, die speziell auf ihrer Wirtspflanze, dem Blutroten Storchschnabel, gesucht werden soll (© Yannick Chittaro)

Im Rahmen der Aktualisierung der Roten Liste der Tagfalter und Widderchen der Schweiz wird eine neue Felderhebung durchgeführt, wie es das vom BAFU unterstützte Rote-Liste-Verfahren vorsieht.

AuftraggeberBAFU, Abteilung Biodiversität und Landschaft

Umsetzungsphase : 2024-2029

Die letzte aktuell gültige Rote Liste der Tagfalter und Widderchen der Schweiz wurde 2014 veröffentlicht (Wermeille et al. 2014). Sie basiert auf Daten, die bis 2011 gesammelt wurden. Da das BAFU die Aktualisierung der bestehenden Listen alle 10 bis 15 Jahre vorsieht, ist der baldige Start eines neuen Projekts, das zu einer Veröffentlichung im Jahr 2029 führen soll, angezeigt.

Ziel dieses Projektes ist, den Gefährdungsstatus der 226 Tagfalter- und Widderchenarten, die 2014 im Rahmen der Roten Liste bewertet wurden, zu aktualisieren sowie erste Einschätzungen für einige Arten zu liefern, deren taxonomischer Status kürzlich angepasst wurde.

Die Auswahl der Stichproben versteht sich als Ergänzung zu den Ergebnissen des Biodiversitätsmonitoring-Projekts BDM-CH und berücksichtigt zudem alle kantonalen Inventar- und Monitoringdaten sowie Beobachtungen von Freiwilligen. Die Stichproben werden sich daher auf die Untersuchung von 63 (mit den beteiligten Experten festgelegten) Zielarten beschränken, für welche der Zustand ihrer Populationen derzeit nicht beurteilt werden kann. Es handelt sich um Arten, die in den nationalen/kantonalen Monitorings nur sehr selten gemeldet werden, weil sie schwierig zu bestimmen sind (z.B. Adscita spp., Pyrgus spp....) und/oder weil es sich um lokal sehr begrenzte und seltene Arten handelt.

Bei den besuchten Standorten handelt es sich Quadratkilometer, die in der vorherigen Rote-Liste-Feldperiode (2002-2011) besiedelt waren und in welchen keine aktuellen Nachweise der genannten Arten vorliegen (2017-2023). Die erneute Begehung dieser Standorte wird zeigen, ob die Arten dort verschwunden sind oder ob das Fehlen von Daten eher auf mangelnde Erkundung zurückzuführen ist.

Sechzehn hoch gelegene Zielarten, die oft die gleichen Lebensräume besiedeln und zur selben Zeit fliegen, werden in einem "Alpenpaket" zusammengefasst. Die Suche wird dann an besonders günstigen Standorten (km2) durchgeführt, die im vorherigen Rote-Liste-Zeitraum mehrere dieser alpinen Arten beherbergten (und seitdem nicht wieder aufgesucht wurden).

Während der Feldarbeit sollen die beteiligten MitarbeiterInnen einige Exemplare von 13 Artenkomplexen sammeln, falls sie bei der Zielarten-Suche auf diese stossen, um genetische Analysen zur Klärung ihres taxonomischen Status durchzuführen.

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Dokumente & Publikationen

Von den 226 bewerteten Tagfalter- und Widderchen-Arten sind 78 (35 %) gemäss den IUCN-Kriterien auf der Roten Liste aufgeführt und 44 (20 %) werden als potenziell gefährdet eingestuft. Die vorliegende Rote Liste der Tagfalter ersetzt die letzte Ausgabe (Gonseth in Duelli 1994). Die Widderchen werden zum ersten Mal bewertet

Wermeille E., Chittaro Y., Gonseth Y. 2014: Rote Liste Tagfalter und Widderchen. Gefährdete Arten der Schweiz, Stand 2012. Bundesamt für Umwelt, Bern, und Schweizer Zentrum für die Kartografie der Fauna, Neuenbur. Umwelt-Vollzug Nr. 1403. 97 S.
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Yannick Chittaro

Yannick Chittaro

Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Schmetterlinge, Käfer

yannick [dot] chittaroatinfofauna [dot] ch